Datum
03.12.2020
Titel
Situation des Pflegepersonals in der Pandemie nicht mehr tragbar
Text

Seit Wochen stagnieren die Infektionszahlen in Deutschland auf hohem Niveau. Insbesondere in den letzten zwei Monaten hat die Zahl an COVID-19 Erkrankter stark zugenommen. Davon betroffen ist zunehmend auch pflegerisches und medizinisches Personal. Laut RKI haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 49.000 Beschäftigte in Krankenhäusern, ärztlichen Praxen, Dialyseeinrichtungen und Pflegeeinrichtungen mit dem Virus infiziert (vgl. RKI Situationsbericht vom 01.12.2020, Tabelle 5). Gleichzeitig steigt seit Mitte Oktober die Zahl der intensivmedizinisch versorgten Patienten stetig an.

Der schon seit Jahren existierende Personalmangel wird zunehmend offensichtlich. Es fehlt vielerorts nicht an intensivmedizinischer Ausstattung, sondern an dem entsprechenden Personal. Forderungen wie von Bundesgesundheitsminister Spahn, infiziertes Personal ohne Symptome weiterhin in den Einrichtungen einzusetzen, um diesen Engpass zu begegnen, ist aus Sicht des Bundesverbands Pflegemanagement nicht akzeptabel. Damit gefährde man nicht nur Teamkollegen, sondern auch die Patienten. „Der Selbstschutz jedes einzelnen Beschäftigten muss an erster Stelle stehen, damit die Versorgung der kranken und pflegebedürftigen Menschen weiterhin optimal gewährleistet werden kann“, fordert Sabrina Roßius, Mitglied der AG Nachwuchs-Pflegemanagement und des Bundesvorstands.

Auch das Aussetzen der Pflegepersonaluntergrenzen sowie die Forderung der DKG diese weiterhin vorübergehend stillzulegen sei vor diesem Hintergrund das absolut falsche Signal. Die ohnehin extreme Arbeitsbelastung des Pflegepersonals würde sich dadurch weiter verschärfen. Dabei müssen die Personaluntergrenzen zwingend als Minimalanforderung verstanden werden, so Roßius weiter. Die Überlegung durch flexible Personaleinsätze auch die elektiven Leistungen zu erbringen, sei nachvollziehbar, zunehmend aber rein wirtschaftlich getrieben und aus Sicht einer optimalen Patientenversorgung nicht zielführend.

 

Pressekontakt:

Bundesverband Pflegemanagement e.V.
Sabine Girts
Geschäftsführerin
Tel. 030 44 03 76 93
 
Der Bundesverband Pflegemanagement e.V.  ist eine aktive Interessenvertretung der Profession Pflege und insbesondere des Pflegemanagements in Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist bereits seit 1974 aktiv. Die heutige Struktur mit Bundesvorstand und Landesgruppen für einen maximalen Einfluss in Politik und Öffentlichkeit besteht seit 2005. Der Bundesverband Pflegemanagement ist Gründungsmitglied und aktives Mitglied des Deutschen Pflegerats. Durch seine Managementkompetenz, sein starkes Netzwerk und eine klare Organisationsstruktur wird der Verband heute als einer der Hauptansprechpartner unter den Pflegemanagement-Verbänden gehört und ist auf Bundes- wie Landesebene in die Gestaltung von Gesetzesvorlagen involviert und in Gremien engagiert. Vorstandsvorsitzender ist Peter Bechtel.

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